Dirigenten

Michael Hillebrand

von 2016 bis 2019 und 2023

Geboren 1975, stammt aus Meran. Er studierte Musikerziehung und Instrumentalmusikerziehung an der Universität Mozarteum mit Hauptfach Violine, sowie Mathematik an der Universität Innsbruck. Seit 1999 Konzerttätigkeit in verschiedenen Ensembles und Chören, u. a. mit Conductus Ensemble, Tiroler Kammerorchester Innstrumenti, Amarida Ensemble, Domorchester Brixen, Südtiroler Vokalensemble und Vocalensemble Alla Breve. Von 2013 bis 2021 war Michael Hillebrand künstlerischer Leiter des Südtiroler Vokalensembles.

Christian Laimer

von 1999 bis 2007 und 2022

Geboren 1974, stammt aus Meran Gratsch. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er an der Musikschule Meran. Nach Abschluss des Realgymnasiums setzte er das Studium am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck fort. 1998 schloss er die Ausbildung im Hauptfach Klarinette und im Schwerpunktfach Schlagzeug mit Auszeichnung ab. Von 1997 bis 2001 belegte er das Fach Dirigieren bei Professor Edgar Seipenbusch am Tiroler Landeskonservatorium. Von 1992 bis 2000 war er Kapellmeister der Musikkapelle St. Walburg im Ultental, übrigens als jüngster Kapellmeister des Landes. Im Jahre 1999 löste er den Gründer und langjährigen Dirigenten des Orchesters der Musikfreunde Meran Hans Obkircher ab und leitete dieses bis zum Jahre 2007. Christian Laimer ist Direktor der Musikschule Lana-Ulten-Nonsberg und Mitglied mehrerer Ensembles in Südtirol. Seit 2000 ist er Kapellmeister der Algunder Musikkapelle. Im Oktober 2012 schloss Christian Laimer als erster Südtiroler das Masterstudium für Blasorchesterleitung am Mozarteum in Salzburg mit der Höchstnote „1 mit Auszeichnung“ ab. Seit September 2022 ist er Landesdirektorstellverteter der deutschen und ladinischen Musikschule.

Julia Perkmann

von 2021 bis 2022

Geboren 1978, stammt aus Lana. Erste musikalische Ausbildung an der Musikschule Lana. Nach dem Abschluss der Lehrerbildungsanstalt in Meran studierte sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Musik- und Instrumentalerziehung (Blockflöte und Gesang mit Schwerpunkt Orchester – Chorleitung, Rhythmik und elementare Musikpädagogik), sowie Instrumental- und Gesangspädagogik und Konzertfach Blockflöte. Sie war 6 Jahre lang Bezirkschorleiterin des Bezirks Burggrafenamt/Vinschgau. Seit rund 10 Jahren leitet sie den Männergesangsverein Lana und den Kirchenchor Untermais. Julia Perkmann ist als Bratschistin langjähriges Mitglied des Orchesters der Musikfreunde Meran. Seit 2010 unterrichtet sie Blockflöte und Vokalausbildung an der Musikschule Unterer Vinschgau.

Josef Egger

von 2007 bis 2016

Geboren 1945, stammt aus Nals. Er erhielt ersten Instrumentalunterricht auf dem Akkordeon und später auf der Klarinette. Seit 1961 ist er Mitglied der Bürgerkapelle Nals, welcher er 25 Jahre auch als Kapellmeister vorstand. Den Militärdienst absolvierte er bei der 1. Kapelle des Heeres, der Banda dell´Esercito. Ersten Orgelunterricht erhielt Josef Egger an der Musikschule in Lana, anschließend studierte er Kirchenmusik bei Professor Herbert Paulmichl am Konservatorium in Bozen und erhielt als erster Südtiroler das Diplom im Fach Kirchenmusik. 1973−1998 Kapellmeister der Bürgerkapelle Nals. Er wirkte als langjähriger Referent bei Kapellmeisterkursen des VSM ebenso wie als Bezirksvizekapellmeister, Bezirksvizejugendleiter und Bezirksjugendleiter. Seit 1971 ist Josef Egger Organist und Chorleiter in Nals.

Hans Obkircher

Dirigent von 1965 bis 1999

Ehrenkapellmeister und Gründer des Orchesters der Musikfreunde Meran

Geboren 1939, verstorben 2021, stammte aus Völser Aicha. Seinen ersten Klavierunterricht erhielt er als 7-Jähriger vom Ortspfarrer, mit 11 Jahren war er bereits Dorforganist. Er studierte am Bozner Konservatorium und erhielt 1961 das Abschlussdiplom in Klarinette. Es folgte das Studium am Mozarteum in Salzburg in den Fächern Musikerziehung und Dirigieren.

1963 gründete er das Orchester der Musikfreunde Meran mit der Absicht, Laienmusikern das Mitwirken in einem Orchester zu ermöglichen. Es ist bis heute das einzige Laienorchester in Südtirol. 36 Jahre war Hans Obkircher dessen musikalischer Leiter. Die Zielsetzung des Orchesters ist nach wie vor die Pflege wertvoller Musikgüter, die Förderung Tiroler Komponisten, die Einbeziehung Südtiroler Chöre und junger aufstrebender Instrumental- und Vokalsolisten.

1968 gründete Hans Obkircher die Musikschule Meran und stand ihr bis zu seiner Pensionierung als Leiter vor. Er war Kapellmeister der Musikkapellen Völser-Aicha, Obermais, Untermais und der Bürgerkapelle Lana. Er war in der Kapellmeisterausbildung tätig, leitete die Orchesterwochen in Burgeis, war Juror bei zahlreichen Wettbewerben und als Komponist und Arrangeur für die verschiedensten Besetzungen und Stilrichtungen, hauptsächlich aber für Holzbläser tätig.

Ein Leben für die Musik: Hans Obkircher zum Gedenken

28.11.1939−13.02.2021

Die Nachricht von seinem Tod verbreitete sich in Windeseile im ganzen Land und darüber hinaus, und löste Betroffenheit und Trauer aus.

Sein Freund und Weggefährte Adi Knoll verstarb nur wenige Stunden nach ihm. Mit ihnen sind zwei Menschen von uns gegangen, die Südtiroler Musikgeschichte geschrieben haben. Wie wenige andere prägten sie, auch mit zahllosen ehrenamtlichen Stunden, über viele Jahrzehnte das musikalische Leben unserer Heimat.

Bereits als 7jähriger erhielt Hans Obkircher ersten Klavierunterricht vom Ortspfarrer, mit 11 Jahren war er Dorforganist in Völser Aicha.

Er studierte am Bozner Konservatorium und erhielt 1961 das Abschlussdiplom in Klarinette. Sein Studium ergänzte er am Mozarteum in Salzburg. Zum Dirigenten wurde er von Professor Hans Swarowsky ausgebildet.

Das erste Taschengeld verdiente sich Hans als Klavierspieler in Hotels, sowie mit den „Lustigen Südtirolern“ auf Tanzveranstaltungen.

Hans Obkircher war ein Mann der ersten Stunde in vielen Belangen:

Im Jahre 1963 gründete er zusammen mit Adi Knoll und weiteren Freunden das Orchester der Musikfreunde Meran aus der Idee, Laienmusikern, vornehmlich Streichern, die Möglichkeit zum gemeinsamen Musizieren zu ermöglichen. Sein Konzept der Programmgestaltung war dabei geschickt abgestimmt auf die technischen Möglichkeiten eines Amateurorchesters. Im Vordergrund standen wenig beachtete Werke der Musikkultur, die Förderung Tiroler Komponisten, sowie die Einbeziehung Südtiroler Chöre und junger aufstrebender Instrumental- und Vocalsolisten.

1967 gründete er die Musikschule in Meran, an der er bis zu seiner Pensionierung 30 Jahre als Lehrer und Direktor wirkte.

16 Jahre stand er dem Institut für Musikerziehung als Inspektor vor.

Im Jahr 1980 hat er die Orchester – Schulungswochen auf der Fürstenburg in Burgeis ins Leben gerufen und 12mal, oft mit bis zu 80 Teilnehmern, mit vollem Einsatz geleitet. Und wohl auch ebenso oft ist er mit heiserer Stimme heimgekehrt.

Hans Obkircher war Juror bei zahlreichen Blasmusikwettbewerben und mehrjähriger Referent bei der Kapellmeisterausbildung des Verbandes Südtiroler Musikkapellen Viele Jahre lang leitete er die Fortbildung von Kapellmeistern in der Emilia Romagna. In Südtirol war er Kapellmeister der Musikkapellen Völser Aicha, Obermais, Untermais und der Bürgerkapelle Lana.

Unzählige Male sprang er ein, wenn Not am Manne war: als Klarinettist, Organist, Chorleiter (unter anderem 4 Jahre MGV Meran) und Kapellmeister. In der restlichen Zeit betätigte er sich als Komponist und Arrangeur für verschiedenste Besetzungen und Stilrichtungen, sorgsam handgeschrieben mit der Füllfeder, erst mit 60 Jahren stieg er auf Computer um. In seinen letzten Jahren widmete er sich besonders der Kirchenmusik, indem er die Lieder des neuen katholischen Gebet-und Gesangbuches „Gotteslob“ für Blasmusik einrichtete.

Hans Obkircher, der Dirigent: respektiert, bewundert, geschätzt, verehrt und gefürchtet. Ein Herrscher mit Taktstock, kraftvoller Einsatz in Mimik und Gestik, ausladende Gesten bei dynamischen Steigerungen, minimale Bewegungen bei Pianissimo. Er sparte nicht mit bildlichen Vergleichen: Als „Hirnschnecken“ wurden die Streicher betitelt, wenn sie seinem Tempo nicht folgten. Klang das Gespielte schlecht, war der Kommentar: „Heute spielt´s wieder wie auf Pergldraht“, klang es sehr schlecht, dann: „…wie auf rostigem Pergldraht“. Die unsauber spielenden Klarinettisten bekamen zu hören, dass ein Gartenschlauch noch besser klingen würde.

Hans Obkircher, der Gesellschaftsmensch: Oft tauschte er nach der Probe seinen Taktstock gegen Bier, Zigaretten und Wattkarten ein, erzählte nahezu unerschöpflich Anekdoten aus dem Musikleben.

Die Lücke, die er hinterlässt, ist nur schwer zu schließen, aber sein Wirken hat tiefe Spuren hinterlassen, die es zu pflegen gilt und die uns Orientierung für die Zukunft geben werden.

Um Hans Obkircher trauern seine Frau Linde, die Kinder Susanne und Rupert, die Schwiegerkinder und seine 3 Geschwister. Tochter Susanne ist in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und unterrichtet an der Musikschule Meran. Auch die fünf Enkelkinder Laurin, Lukas, Isabella, Felix und Simon vermissen ihren Opa sehr.

Alle, die Hans kannten, werden ihn stets in dankbarer Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Angelika Holzner
Orchester der Musikfreunde